Wieso deutsche Unternehmen ihre Attraktivität für Mitarbeitende steigern sollten und welche Rolle Vorsorge-Benefits dabei spielen

Die emotionale Bindung der Mitarbeitenden an ihre Unternehmen in Deutschland hat laut dem Gallup Engagement Index 2023 einen neuen Tiefpunkt erreicht – vergleichbar mit dem Stand von 2012. Diese Entwicklung stellt Unternehmen vor große Herausforderungen, insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels und einer zunehmend dynamischen Arbeitswelt.

Herausforderungen für deutsche Unternehmen

Der Gallup Engagement Index misst die emotionale Bindung und das Engagement der Mitarbeitenden in einem Unternehmen. Ein hoher Index weist auf eine starke Zufriedenheit und Loyalität der Mitarbeitenden hin, was sich positiv auf die Produktivität und das Betriebsklima auswirkt. Unternehmen mit hohen Engagement-Werten profitieren von geringerer Fluktuation und höherer Innovationskraft, da motivierte Mitarbeitende bereit sind, sich über ihre normalen Aufgaben hinaus zu engagieren und neue Ideen einzubringen.

Durch den Engagement-Index wird deutlich, dass für das Jahr 2023 nur noch ca. 17% der Mitarbeitenden in Deutschland emotional hochgebunden sind. Damit liegen sie unter dem weltweiten Durchschnitt. Fast die Hälfte – 45 % – der deutschen Arbeitnehmenden ist entweder aktiv auf der Suche nach einem neuen Job oder offen für neue Herausforderungen. Im Vergleich dazu beabsichtigen 60% der emotional hoch gebundenen Arbeitnehmenden in Deutschland in drei Jahren noch für ihren aktuellen Arbeitgeber tätig zu sein. Diese Zahlen sind alarmieren! Um in diesem kompetitiven Umfeld bestehen zu können, ist es für deutsche Unternehmen elementar, nicht nur neue Fachkräfte zu gewinnen, sondern auch dringend notwendig, die emotionale Bindung ihrer bestehenden Mitarbeitenden zu stärken. Unternehmen müssen für Mitarbeitende und Bewerber Mehrwerte schaffen, um attraktiver werden. Doch wie gelingt es ihnen?

Um diese Herausforderungen zu meistern, müssen Unternehmen nicht nur ihre Kunden im Blick haben, sondern auch ihre Mitarbeitenden und potenziellen Bewerber als zentrale Zielgruppen ansprechen. Hier kommt das Konzept der Arbeitgebermarke ins Spiel. Eine starke Arbeitgebermarke bedeutet, sich als glaubwürdiger und verlässlicher Partner zu präsentieren. Dies umfasst nicht nur attraktive Arbeitsbedingungen und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten, sondern auch die Etablierung einer Kultur des kontinuierlichen Feedbacks und der Verbesserung. Es reicht nicht aus, lediglich ein paar oberflächliche Benefits oder einmalige Aktionen anzubieten. Stattdessen müssen Unternehmen langfristige Strategien entwickeln, um sich vom Wettbewerb abzuheben und eine nachhaltige Bindung zu ihren Mitarbeitenden zu fördern. Nur so können sie in einem kompetitiven Umfeld bestehen und wachsen.

Die Rolle von Benefits zur Stärkung der emotionalen Bindung

Benefits werden bei Mitarbeitenden immer gefragter und rücken nicht nur bei der Stellensuche in den Fokus. Wertvolle Benefits steigern die Zufriedenheit der Belegschaft und tragen zum Wohlbefinden bei. In einem zunehmend wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt sind attraktive Zusatzleistungen ein entscheidendes Kriterium, das die Wahl des Arbeitgebers beeinflusst. Gesundheitsfördernde Maßnahmen, flexible Arbeitszeiten und Angebote zur besseren Work-Life-Balance sind besonders begehrt, da sie den Mitarbeitenden helfen, Beruf und Privatleben harmonisch zu vereinbaren. Darüber hinaus schätzen Mitarbeitende Benefits, die ihre persönliche und berufliche Entwicklung unterstützen, was ihre Loyalität und Produktivität langfristig steigert. Doch auch die Vorsorge-Benefits gewinnen an Relevanz.

Klassische Benefits wie flexible Arbeitszeiten und ein attraktives Gehalt weiterhin wichtig sind. Sie allein reichen jedoch nicht mehr aus, um die emotionale Bindung der Mitarbeitenden nachhaltig zu stärken. Laut aktuellen Berichten der Versicherer steigt die Nachfrage nach Vorsorge-Benefits im Jahr 2024 deutlich an. Unternehmen erkennen zunehmend, dass diese Benefits einen entscheidenden Unterschied machen können, um Mitarbeitende langfristig zu binden und die Arbeitgebermarke zu stärken.

In diesem Kontext gewinnen Benefits, insbesondere Vorsorge-Benefits wie betriebliche Altersvorsorge (bAV), Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) und betriebliche Krankenversicherung (bKV), zunehmend an Bedeutung. Die bAV ermöglicht es den Mitarbeitenden, für das Alter vorzusorgen und finanzielle Sicherheit im Ruhestand zu genießen. Dies wird von vielen als wichtiger Bestandteil ihrer langfristigen Lebensplanung betrachtet und steigert die Attraktivität des Arbeitgebers. Eine BU-Versicherung bietet Schutz im Falle einer Erwerbsunfähigkeit und gibt den Mitarbeitenden die Gewissheit, im Ernstfall abgesichert zu sein. Diese Absicherung wird besonders von jungen Mitarbeitenden geschätzt, die sich dadurch weniger Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen müssen. Eine bKV ergänzt den gesetzlichen Krankenversicherungsschutz und bietet zusätzliche Leistungen wie schnellere Arzttermine und erweiterte Behandlungsoptionen. Dies zeigt den Mitarbeitenden, dass ihr Wohlbefinden dem Arbeitgeber am Herzen liegt. Diese Vorsorge-Benefits bieten nicht nur (finanzielle) Sicherheit, sondern tragen auch zur langfristigen Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeitenden bei.

Fazit

Die schwache emotionale Bindung der Mitarbeitenden in Deutschland stellt Unternehmen vor große Herausforderungen, insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels. Um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben und die Bindung der Mitarbeitenden zu stärken, müssen Unternehmen verstärkt auf eine authentische Arbeitgebermarke und ein glaubwürdiges, wertschätzendes Benefit-Paket setzen. Vorsorge-Benefits wie bAV, BU und bKV sind dabei ein entscheidender Bestandteil. Sie bieten nicht nur finanzielle Sicherheit und verbesserte Gesundheitsleistungen, sondern auch eine emotionale Wertschätzung, die für die langfristige Zufriedenheit der Mitarbeitenden unerlässlich ist.

In einer Zeit, in der der Kampf um die besten Talente härter wird, sollten Unternehmen diese Erkenntnisse nutzen, um ihre Strategien zur Mitarbeitendenbindung und -gewinnung zu überdenken und anzupassen. Nur so können sie eine nachhaltige Wachstumsstrategie gewährleisten und den Unternehmenserfolg langfristig sichern.