Betriebliche Altersvorsorge als starke Säule in unsicheren Zeiten
Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten auf der einen, Vollbeschäftigung und Fachkräftemangel auf der anderen Seite. Die Unternehmen stehen vor schweren Zeiten.
Aber auch Arbeitnehmer:innen wissen oft nicht mehr, wie sie noch für die Rente sparen sollen, wenn Lebensmittelkauf und Miete das Einkommen auffressen. Einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge sind die Deutschen besorgt um ihre finanzielle Zukunft. Circa 30 Prozent der 18- bis 65-Jährigen in Deutschland glauben, nicht genügend für das Rentenalter vorgesorgt zu haben. Das zeigt eine IW-Auswertung mit Daten des Sozio-oekonomischen Panels. Und die Besorgnis ist nicht unbegründet. Der Ökonom und langjährige Ifo-Chef Hans-Werner Sinn rät den Bürger:innen, rechtzeitig für das Rentenalter zu sparen: „Sorgt selber für euch. Glaubt nicht daran, dass der Staat das schafft.“
Financial Wellbeing als wirksame Maßnahme
Hier kommen Arbeitgeber ins Spiel, die die Fürsorgepflicht ernst nehmen und erkannt haben, wie negativ sich finanzielle Sorgen auf die Motivation und Produktivität von Mitarbeitenden auswirken. Mit einem gut durchdachten Vorsorgekonzept, das auf die Verbesserung der persönlichen Finanzen abzielt, können Unternehmen ihre Belegschaft unterstützen und sich gleichzeitig auf dem Arbeitsmarkt positiv abheben.
Klassiker betriebliche Altersvorsorge (bAV)
Dabei ist die betriebliche Altersvorsorge der beliebteste Benefit. Dies beweist die WTW Global Benefits Attitudes Survey 2021/2022. 52 Prozent der Befragten wünschen sich in diesem Bereich die Unterstützung des Arbeitgebers. Knapp die Hälfte (47 Prozent) gaben an, dass sie hauptsächlich mithilfe der betrieblichen Altersvorsorge für den Ruhestand sparen. 57 Prozent wären sogar bereit, eine höhere Summe zu investieren, um eine bessere Auszahlung zu erhalten. Doch neben einer Betriebsrente können Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen beispielsweise auch mit einer betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung (bBU) und einer betrieblichen Krankenversicherung (bKV) absichern. Beides wichtige Themen, denn die Gesundheit rückt bei vielen Beschäftigten immer mehr in den Fokus.
Stark unterschätzt: die Berufsunfähigkeitsversicherung
Im vergangenen Jahr waren Arbeitnehmer:innen durchschnittlich 31,7 Tage wegen einer entsprechenden Arztdiagnose arbeitsunfähig gemeldet. Zudem ist die Zahl der Burnout-Fälle während der Krise wieder gestiegen. Bedenkt man, dass laut Versicherer-Dachverband GDV fast 60 Prozent der Arbeitnehmer:innen nicht für den Fall einer BU abgesichert sind, können Arbeitgeber hier gezielt ansetzen. Mit einer betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung können sie dafür sorgen, dass die Mitarbeitenden im Falle einer Berufsunfähigkeit finanziell abgesichert sind.
Die betriebliche Krankenversicherung – ein sofort erlebbarer Benefit
Der Vorteil der bKV? Sie ist ein sofort erlebbarer Benefit, von dem alle Mitarbeiter:innen profitieren. Nach Angaben des Verbandes der privaten Krankenversicherer wuchs die Zahl der Unternehmen, die eine arbeitgeberfinanzierte bKV anbieten, 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent. Top-Leistungen wie ein schnellerer Zugang zu Fachärzten, bessere ambulante und stationäre Versorgung oder auch ärztliche Videosprechstunden und andere digitale Bausteine sprechen für sich und machen die bKV so attraktiv.
Fazit:
Gut durchdachte Financial Wellbeing-Strategien helfen den Mitarbeitenden, sich frühzeitig mit ihrer finanziellen Sicherheit zu beschäftigen und mit Hilfe des Arbeitgebers vorzusorgen. Dies führt bei der Belegschaft zu weniger Stress, mehr Motivation und Loyalität gegenüber dem Unternehmen. Die Firmen wiederum profitieren von einer zufriedeneren und produktiveren Belegschaft. Zudem haben die Arbeitgeber ein Instrument an der Hand, um neue Fachkräfte mit attraktiven Benefits zu gewinnen und an sich zu binden.
Dabei ist die Wahl des Dienstleisters entscheidend. Um den Unternehmen die größtmögliche Entlastung zu bieten, kümmern sich spezialisiertere Experten um den kompletten Prozess, von der Einführung und Verwaltung bis zum passenden Kommunikationskonzept. Denn letzteres führt dazu, dass die Benefits für die Mitarbeitenden erlebbar werden und sich die Teilnahme über die Jahre signifikant erhöht.
„Gerade KMUs können mit gut implementierten Benefit-Systemen gegen Großkonzerne am Arbeitsmarkt bestehen. Denn sie können ganz gezielt auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter eingehen und mit Hilfe von Dienstleistern adressatengerecht kommunizieren. Dann ist die Erlebbarkeit der einzelnen Benefits viel mehr wert als ein bunter Blumenstrauß, der oftmals in Konzernen angeboten wird.“
Tobias Bailer – Geschäftsführer der pension solutions group
Veröffentlicht: Personalwirtschaft.de
Bilder: pension solutions group
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