Fast jede:r Dritte sorgt sich um Altersabsicherung

10.05.2022 | bAV, Presse

Einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge sind die Deutschen besorgt um ihre finanzielle Zukunft. Circa 30 Prozent der 18- bis 65-Jährigen in Deutschland machen sich große Sorgen, nicht genügend für das Rentenalter vorgesorgt zu haben. Das zeigt eine IW-Auswertung mit Daten des Sozio-oekonomischen Panels.
Dabei sind die Sorgen in der Bevölkerung jedoch unterschiedlich verteilt. Frauen sorgen sich stärker als Männer und Geschiedene eher als Ledige.
Besonders bedroht von der Altersarmut fühlen sich Menschen im Alter zwischen 35 und 64 Jahren im unteren Einkommensdrittel: Mit rund 35 Prozent liegt ihr Sorgenniveau deutlich höher als bei jüngeren Vergleichsgruppen.

Top-Ökonom Hans-Werner Sinn: „Die guten Zeiten sind vorbei – sorgt für Euch selber“

Und die Besorgnis ist nicht unbegründet. Der Ökonom und langjährige Ifo-Chef Hans-Werner Sinn prophezeit Deutschland schwere Jahre. Schuld daran seien vor allem die ungelösten demografischen Probleme im Land und die enorme Staatsverschuldung der letzten Jahre.
„Wir haben nun mal die Baby-Boomer, die heute 56- bis 60-Jährigen, die bald in Rente gehen wollen. Hinter dieser Bevölkerungskohorte kommen nicht mehr allzu viele neue Menschen nach. Wir haben ein riesiges Versorgungsproblem, weil die Arbeitsbevölkerung wegbricht“, so der Ökonom.
Den Bürgern rät er, rechtzeitig für das Rentenalter zu sparen: „Sorgt selber für euch. Glaubt nicht daran, dass der Staat das schafft.“

„Die Zeiten der Vollkasko-Mentalität in der Vorsorge sind vorbei. Die Mitarbeitenden müssen mehr für sich selbst sorgen! Und hier kommt der Arbeitgeber mit Employee Wellbeing Konzepten ins Spiel.“

Tobias Bailer – Geschäftsführer der pension solutions group

Betriebliche Altersvorsorge als wirksame Maßnahme

Die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt auch, dass insbesondere die betriebliche Altersversorgung (bAV) als wirksame Maßnahme gegen Geldnöte im Alter wahrgenommen wird. „Gerade bei Personen mit großen Sorgen um ihre Altersabsicherung –  denjenigen mit geringerem Einkommen – sind private und betriebliche Altersvorsorge allerdings unterdurchschnittlich verbreitet“, so IW-Ökonomin Ruth Schüler. Sie appelliert daher an die neue Bundesregierung, vor allem Personen mit hohen Altersarmutsrisiken bei einer Förderung in den Blick zu nehmen.

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