Fachkräftemangel – „The Great Resignation“ schwappt nach Deutschland
Der Fachkräftemangel beschäftigt Deutschland. Noch nie fühlten sich Arbeitnehmende so wenig an Ihren Arbeitgeber gebunden wie heute. Firmen werben sich gegenseitig die Arbeitskräfte ab, Headhunter sind gut gebucht und dank Homeoffice stellt sich Wechselwilligen auch oftmals nicht mehr die Wohnortfrage. Doch wie können Fachkräfte gefunden und vor allem ans Unternehmen gebunden werden?
Great Resignation? Was ist das eigentlich? Damit ist gemeint, dass immer mehr Menschen ihren Job sowie ihr Verhältnis zum Arbeitgebenden infrage stellen und resigniert über eine Kündigung nachdenken. Ein Trend, der wie so viele erst einmal in den USA Einzug gehalten hat und jetzt Deutschland überrollt.
Der letzten Gallup Engagement-Studie zufolge wollen 61 Prozent der deutschen Beschäftigten auch in einem Jahr noch bei ihrem jetzigen Arbeitgeber beschäftigt sein. 14 Prozent seien bereits aktiv auf der Suche nach Alternativen. Das seien doppelt so viele wie im vergangenen Jahr und damit erstmals mehr als bei den US-amerikanischen Beschäftigten mit 10 Prozent.
Was löst einen Jobwechsel aus?
Laut Stepstone denkt sogar jede:r Dritte daran, sich beruflich zu verändern. Doch warum entscheiden sich Menschen dafür, den Arbeitgeber zu wechseln? Stepstone kommt hier in der Studie „The Silent Resignation – Warum die große Wechselwelle kommt“ zu folgendem Ergebnis:
Wie gute betriebliche Vorsorgekonzepte helfen
Gehalt und Mitarbeitervorteile sind eindeutiger Spitzenreiter bei den Gründen für einen Jobwechsel. Wie können Unternehmen das zu Ihrem Vorteil nutzen? Stepstone zu Folge haben die Beschäftigten in Deutschland klare Vorlieben bei den Benefits. So würde sich knapp die Hälfte der Befragten für eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) entscheiden.
Doch neben einer Betriebsrente können Unternehmen Ihren Mitarbeiter:innen beispielsweise auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung (bBU) und eine betriebliche Krankenversicherung (bKV) anbieten. Beides Themen, die immer wichtiger werden. Denn gerade die Gesundheit rückt bei vielen Beschäftigten immer mehr in den Fokus. Bedenkt man, dass laut Versicherer-Dachverband GDV fast 60 Prozent nicht für den Fall einer BU abgesichert sind, können Arbeitgeber hier gezielt ansetzen.
Der Vorteil der bKV? Sie ist ein sofort erlebbarer Benefit und macht einen schnelleren Facharzttermin oder die kostenlose professionelle Zahnreinigung möglich.
„Gerade KMUs können mit gut implementierten Benefit-Systemen gegen Großkonzerne am Arbeitsmarkt bestehen. Denn sie können ganz gezielt auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter eingehen und mit Hilfe von Dienstleistern adressatengerecht kommunizieren. Denn dann ist die Erlebbarkeit der einzelnen Benefits viel mehr wert als ein bunter Blumenstrauß, der oftmals in Konzernen angeboten wird“, so Tobias Bailer, Geschäftsführer der pension solutions group.
Mit einem gut durchdachten Vorsorgekonzept zeigt der Arbeitgeber, dass ihm seine Angestellten wichtig sind und er seine Fürsorgepflicht ernst nimmt. Somit wird also nicht nur auf Punkt eins „Gehalt und Mitarbeitervorteile“ eingezahlt, sondern auch auf den zweiten Punkt „Unternehmenskultur & Betriebsklima“.
Dabei ist es zum einen wichtig, dass die betriebliche Vorsorge nicht nur eingeführt wird, um die Benefits bei Stellenanzeigen herauszuheben, sondern dass wirklich alle Entscheidungsträger hinter dem Konzept stehen. Zum anderen spielt die Kommunikation an die Mitarbeiter:innen die entscheidende Rolle. Denn oftmals werden Benefits zwar eingeführt, aber nicht ausreichend beworben.
Werden diese Faktoren berücksichtigt, können Unternehmen mit betrieblichen Vorsorgelösungen neue Mitarbeitende finden und langfristig binden.
Quellen:
- https://www.stepstone.de/wissen/the-silent-resignation/
- https://www.gallup.com/de/engagement-index-deutschland.aspx
- Bild: istock.com/skynesher
Sie wollen Up-To-Date bleiben?
Abonnieren Sie unseren monatlichen Newsletter!